(2004) Grenzüberschreitung eines Chores

Veröffentlicht am 1. Januar 2004 um 20:06

Seinem Namen alle Ehre machte der Hofer Gospelchor Joy in Belief (Freude am Glauben) beim Benefizkonzert zugunsten des Bayreuther CVJM Hauses in der Eckersdorfer St. Ägidius-Kirche. Binnen kürzester Zeit ergriff seine Freude auch die rund 300 Zuhörer, die den Chor nach etwa zwei Stunden Gospels vom Feinsten und mehreren Zugaben nur ungern ziehen ließen.

Kein Wunder, schließlich kann der im April 2000 gegründete Chor nicht nur auf 15 charismatische Damen und zehn leidenschaftliche Herren zurückgreifen, sondern auch auf eine Band mit Musikern wie dem von den Silhouettes bekannten Ausnahmekeyboarder/-Klavierspieler Jim Taylor, dem äußerst versierten Gitarristen Bernd Katzer, den Bassisten der beliebten Blues-Formation Raisin' Cain, Thomas Marek, sowie den Schlagzeuger der Gruppe Waldschrat, Harry Tröger. Diese bunte Zusammensetzung dürfte auch die Erklärung dafür sein, warum es Joy in Belief unter der Leitung von Marina Seidel so leicht fällt, die musikalischen Grenzen des Gospels immer wieder zielsicher zu überschreiten.

Im Mittelpunkt steht unverkennbar die Lebensfreude, die ihre Wurzeln in tiefem Glauben und der Liebe zur Musik hat. Diese Freude wird bereitwillig mit dem Publikum geteilt, durchdrängt das Gotteshaus mit Wärme, Klang und Rhythmik. Gesungen wird neben traditionellen Gospelstücken das, was Gefühl braucht - sei es der Beatles-Klassiker „Let It Be", Eric Clapton's „Tears In Heaven", Bette Middler's „The Rose" oder auch die Guns and Roses-Variante von „Knocking On Heavens Door". Höhepunkte in Darbietung und Gesang dürften die drei Stücke „My God", „Hail Holy Queen" und „I Will Follow Hirn" aus dem Film „Sister Act" gewesen sein, die Joy in Belief ebenso mit Leben erfüllten wie „Join the Revelator" aus dem Film „Blues Brothers 2000".

Hier zeigte sich ein ums andere Mal, dass der Chor neben Ausnahmesängerin Marina Seidel viele Talente hat. Auch deutsche Stücke hat der Chor in seinem Programm so das nachdenkliche „Wozu sind denn eigentlich Kriege da" von Udo Lindenberg. Neben witzigen Ansagen und schwungvollen Darbietungen war der Chor auch immer wieder für eine Überraschung gut - so dürfte seine Version von „Kumbaya My Lord" eine der leidenschaftlichsten sein, die je gespielt wurden.

Am 11. Dezember sind Joy in Belief mit ihrem Weihnachtsprogramm in der evangelischen Kirche in Neudrossenfeld zu Gast.

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